Call for Papers: Tagung – Religionslehrerbildung in der Krise?

Am 28.09.2012 findet von 10:30 Uhr bis 17:30 Uhr in Jena die Tagung “Religionslehrer/-innenbildung in der Krise? – Probleme und Perspektiven der Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie” statt. Zum Thema der Tagung Seit ca. 10 Jahren ist Bewegung in die Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie geraten: Insbesondere vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses und der Debatten um Standards/Kompetenzen in…

Am 28.09.2012 findet von 10:30 Uhr bis 17:30 Uhr in Jena die Tagung “Religionslehrer/-innenbildung in der Krise? – Probleme und Perspektiven der Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie” statt.

Zum Thema der Tagung

Seit ca. 10 Jahren ist Bewegung in die Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie geraten: Insbesondere vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses und der Debatten um Standards/Kompetenzen in der Lehrerbildung hat sich eine rege Diskussion um eine stärkere Berufsfeldorientierung dieser Studiengänge entfaltet und an den theologischen Fakultäten und Instituten in der Einrichtung von Bachelor-/Masterstudiengängen, von Praxissemestern und von lehrerbildungsphasenübergreifenden Ausbildungscurricula bereits Konsequenzen gezeigt. Strukturell ist die Religionslehrer-/innenbildung auf die äußere Reform der Lehrerbildung in Deutschland damit gut vorbereitet.

Dennoch sind die Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie durch empirisch gut gesicherte Indikatoren herausgefordert. So haben zum einen zahlreiche Studienanfänger nur geringe kirchliche Bindungen und religiöse Bezüge. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Konfessionalität des Religionsunterrichts? Zum anderen sind die Studienabbruchquoten in den Lehramtsstudiengängen der Evangelischen Theologie relativ hoch (ca. 20% allein in den ersten vier Semestern). Welches sind die Gründe dafür? Kann beispielsweise eine Reduktion der Sprachanforderungen zu einem erhöhten Anteil von Lehramtsstudierenden und zu einem größeren Studienerfolg beitragen? Oder muss befürchtet werden, dass im Blick auf die Unterrichtsversorgung künftig nicht mehr ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen?

Vor dem Hintergrund dieser Problemstellungen soll in der Tagung maßgeblich zwei Fragekomplexen nachgegangen werden:

1. Wie lassen sich Attraktivität und Qualität der Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie steigern und zugleich der Studienerfolg sichern?

2. Wie stellt sich die (religiöse) Zusammensetzung der Studierenden der Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie dar und welcher Handlungsbedarf bzw. welche Handlungsperspektiven ergeben sich hieraus für Akteure theologischer Bildung im Schnittfeld von Kirche, Schule und Hochschule?

Das Anliegen der Tagung ist es, die wahrgenommenen Herausforderungen und ihre Lösungsmodelle in einem wissenschaftstheoretischen Kontext zu diskutieren: Wie verhält sich so insbesondere die weitreichende Berufsfeldorientierung der Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie zum Wissenschaftsverständnis aller an der Lehrerbildung beteiligten theologischen Disziplinen und damit verbunden auch zum universitären Selbstverständnis der theologischen Institute und Fakultäten? Vor diesem Hintergrund hat Prof. Dr. CHRISTIAN GRETHLEIN zugesagt, den Eröffnungsvortrag zum Thema „Universitäre Religionslehrerbildung zwischen Berufsfeld- und Wissenschaftsorientierung“ zu halten.

Die Tagung richtet sich damit an die für die Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie und den Religionsunterricht Verantwortlichen in den Landeskirchen, an den Theologischen Instituten/Fakultäten sowie in den Wissenschafts-/Kultusministerien der Länder; und soll einen grundlegenden Beitrag zur Meinungsbildung zur zukünftigen Ent- wicklung der Lehramtsstudiengänge der Evangelischen Theologie leisten. Die Tagungsbeiträge sollen in einem zeitnah erscheinenden Tagungsband dokumentiert werden.

Herzliche Einladung

Dr. Thomas Heller und Prof. Dr. Michael Wermke  laden herzlich ein, sich aktiv an dieser Tagung zu beteiligen. Bitte senden Sie dazu Vorschläge für einen Beitrag (Workshop oder Vortrag) in Form eines Abstracts (max. 4.000 Zeichen) bis zum 25. April 2012 an Frau MARIA KÖHLER (koehlerm@uni-jena.de).

Es sind Beiträge willkommen …
– zu konzeptionellen Fragen und Problemstellungen (beispielsweise mit Blick auf die Spannung zwischen Berufsvorbereitung und wissenschaftlicher Nachwuchsförderung bzw. auf die Spannung zwischen Bildungs- und Ausbildungsauftrag des Lehramtsstudiums, auf die Hochschuldidaktik etc.),

– auf Grundlage empirischer qualitativer/quantitativer Studien (beispielsweise mit Blick auf Studienmotive und -erwartungen, Vorstellungen über die zukünftige Berufspraxis, Religiosität, religiöse Sozialisation, Professionalisierungsprozesse, Studienabbruchgründe, individuelle/strukturelle Bedingungsfaktoren des Studienerfolgs etc.),

– auf Grundlage von Praxisversuchen (beispielsweise mit Blick auf Modellversuche zum Erlernen der sog. Alten Sprachen, auf Online-Self-Assessments, auf Praxissemester, auf die Studienberatung, auf berufsbiografische Lehrveranstaltungen etc.).

Angenommenen Referentinnen und Referenten wird der Tagungsbeitrag erlassen.

Kontakt:
Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung (ZRB)
http://www.zrb.uni-jena.de/

Friedrich-Schiller-Universität Jena Fürstengraben 6, 07743 Jena
E-Mail: zrb@uni-jena.de
Telefon: 03641-941171, Telefax: 03641-941172

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Artikel: 870

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