rpi!Artothek: Vernissage zur Symbolik des Kreuzes von Ralf Kopp

Zu Beginn des Advents lädt die rpi!Artothek zur Vernissage ein von Werken des Foto- und Videokünstlers Ralf Kopp. Im Zentrum dieser Ausstellung steht das Kreuz. Welch eine Zumutung, gerade in einer Zeit, in der wir Menschen uns in der dunkelsten Zeit des Jahres nach Wohlfühl-Lichtern sehnen, inmitten einer businessorientierten Besinnlichkeit und verkaufsfördernden Vorweihnachtsstimmung! Beim Betreten…

Zu Beginn des Advents lädt die rpi!Artothek zur Vernissage ein von Werken des Foto- und Videokünstlers Ralf Kopp. Im Zentrum dieser Ausstellung steht das Kreuz. Welch eine Zumutung, gerade in einer Zeit, in der wir Menschen uns in der dunkelsten Zeit des Jahres nach Wohlfühl-Lichtern sehnen, inmitten einer businessorientierten Besinnlichkeit und verkaufsfördernden Vorweihnachtsstimmung!

Beim Betreten des Raumes blicken uns von einem Bildschirm große traurige und fragende Augen entgegen umgeben von offenen Händen. Rechts entdecken wir Kreuzungen unterschiedlichster Art, die sich aus dem subjektiven Blickwinkel ergeben und sich von der Fotolinse von Ralf Kopp haben festhalten lassen. Im Hintergrund brennt ein Feuer, das nach dem Verlöschen sich wieder neu entzündet.

An einer Wand hängen sechs Bildschirme, auf denen sich lebendige Körperteile bewegen. Links daneben entdecken wir sechs Kuschelkreuze, freeJees genannt. Und gleich dahinter bieten uns Videosequenzen einen besonderen Einblick in den inneren Dialog.

In diesem Artothekraum wird zum ersten Mal Videokunst ausgestellt, ein Novum in unserm virtuellen Kunstmuseum. Ralf Kopp hat seit 2010 begonnen, die festgefahrene Symbolik des Kreuzes zu öffnen und in Frage zu stellen. Es gelingt ihm die Blicke zu schärfen, hin auf jenen Punkt, in dem sich das Horizontale mit dem Vertikalen trifft.

Ist der Advent nicht gerade die Zeit des Wartens und Erwartens auf jenen Moment, in dem Gott Mensch wird, in dem Gott die Wege des Menschen kreuzt, gar durchkreuzt?
Es kommt das Kreuz, nicht nur die erste Kerze brennt. Wagen wir aufzuschauen, unsern Blick zu erheben?

Ralf Kopp
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Ina Praetorius, Überall ist Kreuz, Zur Ausstellung aCross von Ralf Kopp: mehr

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
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Ein Kommentar

  1. Hallo,
    die Kuschelkreuze. Ein ursprüngliches Folterinstrument wird vom Künstler umgewidmet.
    Im Symbol des Kreuzes steckt viel drin, Protest, Mahnung, Leid und Schmerz, Ende und Anfang, Tod und Leben. Mag sein, dass diese Symbolik wieder freigelegt werden muss, mit einer Verniedlichung dieses Symbols kann ich jedoch nichts anfangen.
    Die Kuschelkreuze korrespondieren meiner Meinung nach mit den von Jörg Lohrer genannten oberflächlichen Wohlfühl-Lichtern der geschäftlichen Adventszeit.
    Impulsgeber für Gespräche über das Kreuz können sie sein. Die Kommentare der Kuschelkreuz-Käuferinnen gehen aber eher in die andere Richtung.
    Herzlichen Gruß
    Birgit

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