Anne Frank im Land der Mangas: Interaktives Online-Comic und kostenfreie Apps

„Das Tagebuch der Anne Frank” zählt zu den meistgelesenen fremdsprachigen Büchern in Japan. Nun gewährt Arte.tv mit einem interaktiven Doku-Comic im Manga-Stil Einblick in die unterschiedlichen Ansichten über die Shoah und Hiroshima und zeigt, “welche Erfahrungen die Japaner und Europäer teilen – und welche nicht”. Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahre 1952 ist “Das Tagebuch der Anne Frank” eines der meistgelesenen…

„Das Tagebuch der Anne Frank” zählt zu den meistgelesenen fremdsprachigen Büchern in Japan. Nun gewährt Arte.tv mit einem interaktiven Doku-Comic im Manga-Stil Einblick in die unterschiedlichen Ansichten über die Shoah und Hiroshima und zeigt, “welche Erfahrungen die Japaner und Europäer teilen – und welche nicht”. Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahre 1952 ist “Das Tagebuch der Anne Frank” eines der meistgelesenen fremdsprachigen Bücher in Japan. Jeder kennt das kleine Mädchen aus Amsterdam und sein erschütterndes Schicksal, ob groß oder klein. “Das Tagebuch der Anne Frank” – ein Bestseller, der auch als Manga erhältlich ist, indem die Autorin jedoch auf eine tragische Heldin reduziert wird, die ein grausames Ende erleidet. Im Land der aufgehenden Sonne kennt man die Shoah kaum. Dieser Teil der Geschichte ist den Japanern fremd, trotz ihres Bündnisses mit dem Dritten Reich. Sogar ihre eigene Geschichte scheinen sie nicht besonders gut zu kennen: „Der Krieg ist grauenhaft. Und wir sind seine größten Opfer geworden, als die Amerikaner ihre Atombomben auf uns geworfen haben”, sagt Makoto Otsuka, Leiter der einzigen Gedenkstätte für Anne Frank und die Shoah in Japan, unweit von Hiroshima. Es sind Halbwahrheiten und Luftschlösser, die in Japan halbwegs konsensfähig sind.

Screenshot http://annefrank.arte.tv/
Screenshot http://annefrank.arte.tv/

Dieser aus der Ich-Perspektive erzählte, interaktive Doku-Comic erkundet Vorstellungen über die Vergangenheit, die in der heutigen japanischen Gesellschaft Gang und Gebe sind. Japan hat sich die universelle Figur Anne Frank zu Eigen gemacht und in einen Manga verwandelt – ein typisch japanisches Genre, das inzwischen in der ganzen Welt verbreitet ist. Die Autoren wagen mit dem interaktiven Comic einen Spagat zwischen kritischem Humor und dem ernsthaften Versuch, eine Brücke zwischen zwei Kulturen zu schlagen. Sie erzählen aus der Sicht von typischen Vertretern des Westens von ihrer Japanreise, und vermischen in ihrem Internet-Manga Zeichnungen, Fotos sowie Originalaufnahmen in Ton und Bild, um Licht in die verschwommenen Vorstellungen zu bringen, die die Menschen im Abendland normalerweise von Asien haben. Online gibt es Anne Frank im Land der Mangas  als interaktiven Comic unter http://annefrank.arte.tv/. Das multimediale Angebot wird durch eine kostenlose Android-App und eine App für iOS für Tablets ergänzt.

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
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Ein Kommentar

  1. Geniales Teil. Werde es sofort weiterempfehlen. Wenn ich nur wüßte, mit welchem Generator das erstellt wurde…

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