Im Islam ist es seit jeher eine Aufgabe für Männer, die Gläubigen zum Gebet zu rufen. In diese Männer-Domäne ist Susanne Dawi 2017 vorgedrungen - sie ist in Berlin die erste Frau in der Rolle des Muezzins.
Susanne Dawi – Einzige islamische Gebetsruferin
Im Islam ist es seit jeher eine Aufgabe für Männer, die Gläubigen zum Gebet zu rufen. In diese Männer-Domäne ist Susanne Dawi 2017 vorgedrungen – sie ist in Berlin die erste Frau in der Rolle des Muezzins. Manche Muslime kritisierten, dass der Gebetsruf jetzt von einer Frau kam. In ihrer Stimme läge etwas Verführerisches, so eines der Argumente. Susanne Dawi setzt dagegen: “Es kann nicht die Aufgabe der Frau sein, immer zu gucken, was verursache ich im Mann. Das hat er durchaus unter Kontrolle.” Doch die Muezzinin bekommt auch Lob. In Briefen haben ihr Frauen geschreiben, dass sie mit der traditionellen Haltung des Islam nicht mehr zurecht kämen und überlegen, die Religion zu verlassen. “Dann aber sehen sie, dass wir hier etwas anderes machen und sagen: ich kann bei dieser Religion bleiben und für mich eine andere Perspektive einnehmen”, sagt Susanne Dawi. Denn die Moschee, in der ein liberaler Islam praktiziert wird, soll spirituelle Heimat für Frauen und Männer sein, die sich in traditionellen Moscheen nicht wohlfühlen, und die sich nicht vorschreiben lassen wollen, wie sie ihre Religion zu leben haben.
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Bildquellen:
- Muezzinin: Screenshot Bayerischer Rundfunk