Im kommenden Jahr 2010 beginnt ein Pilotprojekt für Religionsuntericht an 12.000 Schulen in 18 Regionen der Russischen Föderation. Im Rahmen eines Wahlpflichtfaches wird den Schülern russisch-orthodoxe, islamische, buddhistische oder jüdische Religionslehre beziehungsweise ein Ethikunterricht auf säkularer Grundlage angeboten. Ein katholischer oder evangelischer Unterricht ist nicht vorgesehen. Nach über neunzig Jahren wieder Religionsunterricht Das Projekt ist…
Russland: Wieder Religionsuntericht!
Im kommenden Jahr 2010 beginnt ein Pilotprojekt für Religionsuntericht an 12.000 Schulen in 18 Regionen der Russischen Föderation. Im Rahmen eines Wahlpflichtfaches wird den Schülern russisch-orthodoxe, islamische,
buddhistische oder jüdische Religionslehre beziehungsweise ein Ethikunterricht auf säkularer Grundlage angeboten. Ein katholischer oder evangelischer Unterricht ist nicht vorgesehen.
Nach über neunzig Jahren wieder Religionsunterricht
Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Das Fach wird nicht durch Geistliche, sondern durch staatliche Lehrer unterrichtet.
Probeweise wurde zuvor in vier Regionen bereits seit 2007 zum ersten Mal seit der Oktoberrevolution im Jahr 1917 ein Fach "Grundlagen der orthodoxen Kultur" erteilt.
Präsident Medwedew erklärte dazu, dass das Ziel des Projektes die Stärkung der moralischen und
geistlichen Grundlagen sowie der Einheit in der multiethnischen und multireligiösen Gesellschaft Russlands sei.
- Radio Vatikan: "Russland: ‘Religion ist nicht mehr Opium fürs Volk’"
"Die russisch-orthodoxe Kirche hatte die landesweite Einführung von
Religionsunterricht seit langem gefordert. Dieser war im Zuge der
Oktoberrevolution von 1917 abgeschafft worden … In einzelnen Schulen mit größerer Anzahl katholischer
Schüler sei zu überlegen, einen eigenen Religionsunterricht
zu beantragen" – mehr
- idea: "Russlands Präsident für freiwilligen Religionsunterricht"
"Über die religiöse Zusammensetzung der russischen Bevölkerung gibt es
kaum verlässliche Angaben. Dem religionsstatistischen Werk ‘Gebet für
die Welt’ zufolge sind von den rund 143 Millionen Einwohnern Russlands
etwa 54 Prozent Christen, 31 Prozent Nichtreligiöse, 10 Prozent
Muslime, 0,7 Prozent Buddhisten und 0,3 Prozent Juden." – mehr
- Süddeutsche Zeitung: "Der Klerus des Kreml"
"Das archaische, aber kontrollierbare Großrussentum der Orthodoxie soll
jene frustrierten Ränder binden, die durch die Wirtschaftskrise
marginalisiert und durch nationalistische Propaganda radikalisiert
wurden. Ob der Plan aufgeht, weiß niemand."
Kritischer Kommentar – mehr
- Huffington Post: "Russia plans to teach religion, ethics in schools"
Bericht des bekannten amerikanischen Blog – mehr