Nach einem Trauerkorso und einem Gedenkgottesdienst im Londoner Vorort Buckhurst Hill – beides im Fernsehen übertragen – wurde am 4. April die dreifache englische "Big Brother"-Teilnehmerin Jade Goody bestattet. Ihr Leiden und Sterben war in England zu einem Medien-Großereignis geworden. Tod und Sterben als Medienereignis FAZ: Jade Goody und Craig Ewert – Individuell…
Jade Goody: Tod als Medienereignis
Nach einem Trauerkorso und einem Gedenkgottesdienst im Londoner Vorort Buckhurst Hill – beides im Fernsehen übertragen – wurde am 4. April die dreifache englische "Big Brother"-Teilnehmerin Jade Goody bestattet. Ihr Leiden und Sterben war in England zu einem Medien-Großereignis geworden.
Tod und Sterben als Medienereignis
- FAZ: Jade Goody und Craig Ewert – Individuell bis in den Tod
"Professor Craig Ewert und Jade Goody haben ihr Leben in den
entgegengesetzten Milieus der weit gespreizten britischen Gesellschaft
gelebt, haben durch ihren Tod aber einen gemeinsamen,
gesellschaftsändernden Effekt hinterlassen.
Beide, der todkranke
Wissenschaftler aus Yorkshire wie der krebskranke, skandalträchtige
Fernsehstar aus der Südlondoner Vorstadt, wollten die Öffentlichkeit an
ihrem Sterben teilhaben lassen, wenn auch aus individuell verschiedenen
Motiven." – mehr
- News.de: "Die außergewöhnliche Strategie der Jade Goody"
"Das öffentliche Sterben ist eine sehr individuelle Art des Umgehens mit dem Tod. … Ich würde das weder als allgemeine Strategie empfehlen, noch würde ich
es als verwerflich erachten. So wie Sterben eine ganz persönliche und
individuelle Angelegenheit ist. …
Ich glaube aber, dass die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod sehr fruchtbar ist für das Leben."
Interview mit Psychologin Dr.
Stephanie Reuter über mögliche
Beweggründe.
– mehr
- 20 minuten: "Jade Goody totgeschrieben"
Jade Goody starb am 22. März 2009. Bereits einige Tage vor ihrem Tod publizierte «OK! Magazine» ihren Nachruf.
"Ob tot oder lebendig, Jade gehört quasi «OK! Magazine». Die Illustrierte kaufte sich die Exklusivrechte für ihre Hochzeit (laut
Insidern wurden rund 1,2 Millionen Franken dafür hingeblättert) und
verweigerte einer engen Freundin Jades die Teilnahme daran, weil diese
für ein anderes Magazin arbeitet." – mehr
- Süddeutsche: "Der öffentliche Tod in der Mediengesellschaft"
"Es sterben viele Menschen in diesen Tagen in aller Öffentlichkeit. Die
meisten unfreiwillig, von anderen soll die Öffentlichkeit etwas lernen.
Ob Tod, Leid, Krankheit oder Ekel – wir sind hautnah dabei." – mehr
Hintergrund
- Spiegel: "Tod auf dem Boulevard" (16.03.09)
"Die 27-Jährige leidet und stirbt nicht isoliert in einem sterilen
und abgeschiedenen Krankenhauszimmer. Goody stirbt einen
öffentlichen Tod – und Goody steigert die Auflage." – mehr