ARD/ZDF-Onlinestudie 2012: Internet lebt eher vom Konsum als von der Gestaltung

Die Internetnutzung in Deutschland steigt weiter und TV-Inhalte werden verstärkt auch über Tablets und Smartphones konsumiert. Gleichzeitig stagnieren Weblogs und die ab 30-jährigen interessieren sich nicht mehr für eine aktive Beteiligung im Netz. Dies sind einige der Ergebnisse aus der Zusammenfassung der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012, die in der Ausgabe 7/8 der Zeitschrift Media Perspektiven erschienen ist.…

Die Internetnutzung in Deutschland steigt weiter und TV-Inhalte werden verstärkt auch über Tablets und Smartphones konsumiert. Gleichzeitig stagnieren Weblogs und die ab 30-jährigen interessieren sich nicht mehr für eine aktive Beteiligung im Netz.

Dies sind einige der Ergebnisse aus der Zusammenfassung der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012, die in der Ausgabe 7/8 der Zeitschrift Media Perspektiven erschienen ist. 75,9% der Deutschen sind demnach online, wie die Pressemitteilung erklärt:

75,9 Prozent der Deutschen (2011: 73,3%) sind online. Dies sind 53,4 Millionen Internetnutzer. Damit hat sich die Zahl der Internetnutzer in den letzten 12 Jahren nahezu verdreifacht hat (2000: 18,4 Mio.). Gegenüber dem Vorjahr kamen 1,7 Mio. „neue Anwender“ hinzu“. Die höchsten Zuwachsraten gehen weiterhin von den Über-50-Jährigen aus. 76,8 Prozent der 50- bis 59-Jährigen nutzen inzwischen das Internet (2011: 69,1%). Unter den über 60-Jährigen sind 39,2 Prozent (2011: 34,5%) online.

„Communitys nutzen“ heißt inzwischen in erster Linie „Facebook nutzen“:

Besonders interessant für eine Community-Plattform wie rpi-virtuell sind die Ergebnisse, welche die Studie zum Thema Web 2.0: Habitualisierung der Social Communitys vorlegt. Das Interesse Communitys ist demnach 2012 ungebrochen hoch, der Fokus liegt auf facebook:

Facebook ist mit insgesamt 19,77 Millionen Nutzern unter den Onlinern ab 14 Jahren, das sind 81 Prozent aller Communitynutzer, die mit deutlichem Abstand am meisten genutzte Community. […] Im Vergleich zu 2011 hat Facebook seine Nutzerschaft deutlich um 3,58 Millionen steigern können, während die anderen Netzwerke verloren.

Twitter bleibt eine Anwendung für junge, aufgeschlossene Nutzer. YouTube ist die zentrale Anlaufstelle für Bewegtbildnutzung und die Wikipedianutzerschaft bleibt weiterhim auf hohem Niveau. Die Nutzung von Weblogs stagniert zwar, hat jedoch gegenüber den vorgenannten den geringsten Anteil an Passivität: 53 Prozent der Blognutzer lesen schlicht die Einträge anderer, der Rest bloggt (auch) selbst oder kommentiert in Blogs.

Hauptnutzungszeit von Communitys nach 18:00 Uhr

Die Hauptnutzungszeit von Communitys ist am späten Nachmittag und in den Abendstunden zu verzeichnen: 64 Prozent der Communitynutzer nutzen in der Zeit von 18 Uhr bis Mitternacht ihre Plattform aktiv durch Lesen oder Posten von Beiträgen, dies entspricht der Hauptnutzungszeit der Onliner insgesamt.

Außerhalb der Communitys wird das Web 2.0 fast ausschließlich passiv genutzt

Abseits der privaten Communitys, in denen gepostet, kommentiert und diskutiert wird, zeigen sich nur 8 Prozent aller Onliner überhaupt noch offen für Beteiligung, 57 Prozent verweigern sich kategorisch. Schon bei den ab 30-Jährigen beginnt der Generationenabriss: Die Mehrheit der 30- bis 39-Jährigen interessiert sich schlichtweg nicht für aktive Beteiligung im Netz. Dies bestätigt Befunde der vergangenen Jahre, wonach nur ein sehr geringer Teil der Nutzer user-generated Content für eine passive Mehrheit zur Verfügung stellt.

Eine Übersicht zu den ausführlichen Artikeln der Studie gibt es unter: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=372

 

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Artikel: 869

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