Sinusstudie: Jugendliche glauben unabhängig von Kirche und Religion

Die Sinus‐Jugendstudie 2012 zeigt den beschleunigten soziokulturellen Wandel in unserer Gesellschaft.  In keiner Altersgruppe ist dieser Wandel so frühzeitig und deutlich spürbar wie bei Jugendlichen. Er verändert tiefgreifend die Struktur und Kultur ihres Alltags. Kirche spielt keine Rolle “Die Ergebnisse für das Thema Glaube und Religion bestätigen den schon 2008 belegten und in fast jeder…

Die Sinus‐Jugendstudie 2012 zeigt den beschleunigten soziokulturellen Wandel in unserer Gesellschaft.  In keiner Altersgruppe ist dieser Wandel so frühzeitig und deutlich spürbar wie bei Jugendlichen. Er verändert tiefgreifend die Struktur und Kultur ihres Alltags.

Kirche spielt keine Rolle

“Die Ergebnisse für das Thema Glaube und Religion bestätigen den schon 2008 belegten
und in fast jeder Kirche am Sonntag sichtbaren Trend: Ein Großteil der Jugendlichen
verbindet mit dem Stichwort Glauben nicht unbedingt das Thema Religion und noch
seltener Kirche. Dass für alle jugendlichen Lebenswelten die Sinn-Suche für das eigene
Leben bedeutend und sogar im Glauben einen Sinn finden, darf für uns kein
Ruhepolster sein.
Glaube wird vornehmlich als personalisiert und von der Kirche unabhängig gesehen und
gelebt. Das stellt die kirchliche Jugendarbeit immer noch vor große
Herausforderungen. Als Teil einer Kirche, die von einem Gros der Heranwachsenden als
unmodern, diskriminierend und fern ihrer Alltagssorgen bewertet wird, ist es
schwierig, eben jene jungen Menschen zu erreichen. Mit Kirche wird vornehmlich die
institutionelle Verfasstheit der Kirche (hierarchische Strukturen) und ihr oftmals altes
Erscheinungsbild (Pfarrer, alte Menschen, alte Lieder, alte Gebäude) verbunden. Das
schreckt junge Menschen mehrheitlich ab.
Wir müssen weiter neue Wege einschlagen, die Botschaft des Evangeliums in die
Sprache, die Ästhetik, die Musik der einzelnen Lebenswelten zu übersetzen. So kann es
gelingen, die Lebenswelten wieder mit den heute noch gültigen christlichen Antworten
auf ihre Sinnsuche in Kontakt zu bringen.”
(aus der Kommentierung der Studie durch den BDKJ – hier als PDF)

Der Forschungsansatz

Das Sinus‐Lebensweltenmodell u18 wurde auf der Basis von 72 qualitativen Einzelexplorationen, schriftlichen „Hausarbeitsheften“ und Fotodokumentationen entwickelt. Bei der Profilierung der Lebenswelten wurden verschiedene Facetten sozialer Ungleichheit berücksichtigt: Neben den klassischen soziodemografischen Merkmalen (v. a. Bildung, und damit eng zusammenhängend, soziale Verhältnisse der Familie) wurden insbesondere die Wertorientierungen, Lebensstile und ästhetischen Präferenzen in den Blick genommen. Ausgehend von den typischen Vorstellungen, was wertvoll und erstrebenswert im Leben ist, wurden Jugendliche in sieben Lebenswelten zusammengefasst, die sich in ihren Werten, ihrer grundsätzlichen Lebenseinstellung und Lebensweise, ihren Vergemeinschaftungsformen sowie in ihrer sozialen Lage ähnlich sind: Konservativ‐Bürgerliche, Adaptiv‐Pragmatische, Sozialökologische, Prekäre, Materialistische Hedonisten, Experimentalistische Hedonisten und Expeditive Jugendliche.

Das Positionierungsmodell – Glaube, Religion und Kirche

Die jugendlichen Lebenswelten können in einem an das bekannte Sinus‐Milieumodell angelehnten zweidimensionalen Raster positioniert werden, in dem die vertikale Achse den Bildungsgrad und die horizontale Achse die normative Grundorientierung abbildet. Je höher eine Lebenswelt in dieser Grafik angesiedelt ist, desto gehobener ist die Bildung und damit die soziale Lage; je weiter rechts sie positioniert ist, desto moderner im soziokulturellen Sinn ist die Grundorientierung:
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Die Prezi-Präsentation “SINUS-Jugendstudie u18 – Glaube, Religion und Kirche ” steht unter Creative-Commons-Lizenz CC-BY und darf mit Nennung dieser Lizenz und von rpi-virtuell beliebig

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Die SINUS-Jugendstudie u18 im Überblick

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung hat hier in einem pdf-Dokument die zentralen Ergebnisse zusammengestellt, die neben den Themen “Glaube, Religion, Kirche” auch “Schule und Lernen” und “Engagement” darstellen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=mADZX-SqTNg

 

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Artikel: 869

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