Lissabon, Europa 2020 – EU-Strategien einfach auflaufen lassen?

Mit der Lissabon-Strategie hatte sich die EU ein großes Ziel gesteckt: Bis 2010 sollte die Gemeinschaft zum dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden. Das Vorhaben kann man wohl für gescheitert erklären. Nun will die EU mit einer neuen Strategie Wachstum ankurbeln, Jobs schaffen und Armut bekämpfen. Fragt sich, ob die Mitgliedsstaaten diesmal mitmachen. Es ist lohnend, einmal die Ziele der Eu-Kommission zu betrachten.

• Tagesschau: "Entscheidungen über Armut und Bildung vertagt"
  – 26.03.2010
  "Die Kommission hat dazu eine Agenda ‘Europa 2020’ vorgelegt, die die gescheiterte Lissabon-Strategie ersetzt. Die Entscheidung über zentrale Fragen wie Armutsbekämpfung und Bildungspolitik wurde von den Staats- und Regierungschefs aber vertagt." – mehr

• Europäische Kommission: "Europa 2020. Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und
  integratives Wachstum"
  "Um … in Zukunft nachhaltig wirtschaften zu können, müssen wir über
  die kurzfristigen Aufgaben hinausdenken. Europa muss wieder auf Kurs
  kommen und dann auf dem richtigen Kurs bleiben. Das ist das Anliegen
  von Europa 2020. Es geht um mehr Arbeitsplätze und mehr
  Lebensqualität.
  Das Papier zeigt Wege auf, wie Europa ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum verwirklichen, neue Arbeitsplätze schaffen und unseren Gesellschaften Orientierung vermitteln kann." PDF-Datei – mehr

• rpi-Wiki: 2010 – Jahr zur Bekämpfung von Armut
  "Das europäische Parlament hat 2010 zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung
  von Armut und sozialer Ausgrenzung erklärt.
  Ziele und Leitprinzipien
  sind die Anerkennung von Rechten, gemeinsame Verantwortung und Teilhabe,
  Zusammenhalt, Engagement und konkretes Handeln." – mehr

Rückblick

• Europäische Kommission: "Es bleibt viel zu tun!"
  Vor zehn Jahren einigten sich die EU-Länder auf fünf Ziele zur
  Reform der allgemeinen und beruflichen Bildung. Erreicht wurde jedoch nur eines. In einem weiteren stehen wir sogar schlechter da als vor zehn Jahren:
  "Die Zahl der Absolventen in
  Mathematik, Naturwissenschaften und Technologie konnte wie angestrebt um
  15 % angehoben werden, wobei – wie gefordert – auch der Anteil an
  Frauen unter den Absolventen gesteigert werden konnte.
  In drei anderen Bereichen haben die EU-Länder trotz einiger Fortschritte
  die gesteckten Ziele bisher aber verfehlt: Teilnahme am lebenslangen
  Lernen, Senkung des Anteils an Schul- und Studienabbrechern und
  Steigerung der Zahl der Abgänger mit einem Abschluss der Sekundarstufe
  II.
  In Bezug auf das fünfte Ziel (Verbesserung der Lesekompetenz der
  15-Jährigen) haben die EU-Länder nicht nur ihr Ziel nicht erreicht,
  sondern stehen jetzt sogar schlechter da als noch vor zehn Jahren." – mehr
  

• ZEIT:
  "Europa ist bloß Mittelmaß"
  "Der Plan war ehrgeizig – aber nicht realistisch. Europa sollte zur
  wirtschaftsstärksten Region der Welt aufsteigen. Mit weniger
  Arbeitslosen als in den Vereinigten Staaten, kreativeren Köpfen als in
  Japan, arbeitsfreudigeren Beschäftigten als in China. … Die
  Regierungschefs der
  Europäischen Union hatten dafür im Frühjahr 2000 die sogenannte
  Lissabon-Strategie beschlossen …
  Zahlen belegen, dass Europa auch unabhängig von der
  Wirtschaftskrise nur Mittelmaß ist" – mehr

Europäische Zusammenarbeit im Bereich allgemeine und berufliche Bildung – ET 2020

• Europäische Kommission: Europäische Strategie und Zusammenarbeit im Bereich allgemeine und berufliche Bildung
  "Eine hochwertige Vorschul-, Primarschul-, Sekundarschul-, Hochschul- und Berufsbildung ist das Fundament für Europas Erfolg.
  Lebensbegleitendes Lernen muss in ganz Europa Realität werden. Es ist heute der Schlüssel für Beschäftigung und Wachstum, damit alle eine Chance zur umfassenden Teilhabe an der Gesellschaft erhalten."
  Strategischer Rahmen "ET 2020" und Zielsetzungen für die europäische Zusammenarbeit: mehr
  

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