2008: Rüstungsexporte und Kriege – Tendenz zunehmend

"Die Welt wird nicht sicherer durch noch mehr Waffen", sagte Prälat Stephan Reimers, evangelischer Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), bei der Vorstellung des Rüstungsexportberichts 2008. Sowohl Rüstungsexporte als auch Kriege haben 2008 zugenommen.   Rüstungsexportbericht 2008: Neuerlicher Anstieg der Exporte Die Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion belaufen sich nach Recherchen der…

Soldaten
"Die Welt wird nicht sicherer durch noch mehr Waffen", sagte Prälat
Stephan Reimers, evangelischer Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz
Kirche und Entwicklung (GKKE), bei der Vorstellung des
Rüstungsexportberichts 2008. Sowohl Rüstungsexporte als auch Kriege haben 2008 zugenommen.

 

Rüstungsexportbericht 2008: Neuerlicher Anstieg der Exporte

Die Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion belaufen sich nach Recherchen der GKKE im Jahr 2007 auf 8,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 13 Prozent.

Der katholische Vorsitzende der GKKE, Prälat Karl Jüsten, nannte es "besorgniserregend", dass erneut Lieferungen in erheblichem Umfang genehmigt wurden in Länder, die in schwere interne oder grenzüberschreitende Gewaltkonflikte verwickelt seien. Er kritisierte auch den unverändert hohe Anteil von Exportbewilligungen in Entwicklungsländer. 

Zum zwölften Mal seit 1997 legt die Gemeinsamen Konferenz Kirche und
Entwicklung (GKKE), ein ökumenischer, evangelisch-katholischer
Arbeitsverbund, einen Rüstungsexportbericht vor.
Die GKKE geht von der ethischen Position aus, dass der Transfer von
Mitteln der Gewalt prinzipiell nach den gleichen Kriterien zu
beurteilen ist wie die Androhung oder Anwendung von Gewalt.

  • Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE):
    – Internetseite der GKKE: mehr
    – Rüstungsexportbericht 2008 (PDF-Datei) – mehr
    – EKD-Pressemitteilung zum Rüstungsexportbericht: mehr

Konfliktbarometer 2008:
Zunahme an Kriegen und kriegerischen Auseinandersetzungen

2008 zählten die Politikwissenschaftler 39 hochgewaltsame
Auseinandersetzungen, darunter 9 Kriege. Im Jahr 2007 hatte die Zahl der hochgewaltsamen Konflikte noch bei 32 gelegen, die Zahl der Kriege bei 6.

Die deutlichste Eskalation ist in Europa zu
verzeichnen, wo 2007 kein einziger hochgewaltsamer Konflikt ausgetragen wurde und 4 in diesem Jahr.

Das Heidelberg Institut für Internationale Konfliktforschung, ein
gemeinnütziger  Verein, widmet sich der Erforschung,
Dokumentation und Auswertung innerstaatlicher und internationaler
politischer Konflikte.

  • Konfliktbarometer 2008
    – Pressemitteilung (PDF-Datei): mehr
    – Internetseite des HIIK
       und englischsprachiger Gesamttext der Studie: mehr

 

Julia Born
Julia Born
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