Schule ist ein wichtiger Schauplatz für die Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit, für das "Gendering". Doch kommt die Jungenperspektive in der Religionspädagogik kaum vor. Thorsten Knauth zeichnet in seinem Aufsatz Entwicklungen nach, gibt Anregungen und beschreibt Lernfelder für den Religionsunterricht. Jungen, das vernachlässigte Geschlecht? Jungen, so liest man inzwischen immer wieder, "seien stärker anfällig für…
Jungen – das vernachlässigte Geschlecht des RU?
Schule
ist ein wichtiger Schauplatz für die Konstruktion von Männlichkeit und
Weiblichkeit, für das "Gendering". Doch kommt die Jungenperspektive in der
Religionspädagogik kaum vor. Thorsten Knauth zeichnet in seinem Aufsatz Entwicklungen nach, gibt Anregungen und beschreibt Lernfelder für den Religionsunterricht.
Jungen, das vernachlässigte Geschlecht?
Jungen, so liest man inzwischen immer wieder, "seien stärker anfällig für Krankheiten, hätten
ein höheres Risiko für Unfälle, würden drei- bis viermal häufiger unter
Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefiziten, Stottern, Autismus, Bettnässen etc.
leiden. Nach einer jahrelangen Förderung
der Mädchen, so die Botschaft, seien die Jungen nun ins Hintertreffen geraten.
Sie seien nachgerade zum schwächeren Geschlecht geworden.
Wenngleich auch
diese Zahlen kaum bestritten werden können, ist eine andere Frage, wie die
Befunde interpretiert und dann medial inszeniert werden."
Die Jungenperspektive darf nicht nicht vernachlässigt werden, so Thorsten Knauth, "die Frage ist nur, auf welche Weise diese Perspektive konstruiert wird. Was ich versuchen möchte, ist das, was man eine geschlechtsbezogene Perspektive auf Jungen
nennen könnte, ein wenig mehr zu
konturieren."
-
Thorsten Knauth:
"Das vernachlässigte
Geschlecht des RU?! Die Perspektive der Jungen in einer geschlechtergerechten
Religionspädagogik"
PDF-Datei – mehr
Dr. Thorsten Knauth ist Professor für evangelische
Theologie/ Religionspädagogik an der Universität Duisburg-Essen.
Weiterlesen
- rpi-virtuell:
"Geschlechtergerechter Religionsunterricht"
"Geschlechtergerechter Unterricht ", so die Religionspädagogin Stefanie
Weinmann, "heißt Mädchen und Jungen bestmöglich fördern."
Im Blick ist
dabei nicht das Geschlecht, sondern die individuelle Persönlichkeit.
Interview mit Stefanie Weinmann: mehr
- rpi-virtuell:
"Geschlechtergerechtigkeit: Pädagogik der Vielfalt"
Jungen und Mädchen in der Vielfalt ihrer Individualitäten und
Lebenslagen wahrnehmen und die zu stärken, die durch Zuschreibungen an
den Rand gedrängt werden – das sind für Dr. Thorsten Knauth vorrangige
Aufgaben für eine Geschlechter gerechte Pädagogik.
Interview mit Thorsten Knauth: mehr