Unterrichtsmaterial zum Karl-Barth-Jahr

Unterrichtsmaterialien zu Karl Barth und der Kirche im Nationalsozialismus.

Für das Karl-Barth-Jahr 2019 ist ein eigenes Magazin mit Bildern, Fotos, Texten und Rätseln geplant. Bereits jetzt stehen auf der Internetseite zum Jubiläumsjahr erste Inhalte aus dem Magazin als Unterrichtsmaterial zum Download bereit. Die Texte und die Idee können für den Schulunterricht, eine Gemeindeveranstaltung oder den Konfirmandenunterricht eingesetzt werden.

Information
Andrea Lehr-Rütsche
Andrea Lehr-Rütsche
Artikel: 1655

Ein Kommentar

  1. Vorsicht: Verfälschtes Barth-Bild

    1950 gab es in Deutschland eine die evangelische Kirche fast zerreißende Debatte über die Remilitarisierung Deutschlands. In diesem Kontext grub „Christ und Welt“, ein rechtsgerichtetes evangelisches Blatt, den Brief Karl Barths an den Prager Kollegen Hromádka aus dem Jahr 1938 aus, in dem Barth zum bewaffneten Widerstand gegen Hitlers Annexion aufgerufen hatte. Den Gegnern der deutschen Wiederbewaffnung, viele davon Barth-Schüler, sollte so das Maul gestopft werden: Seht, euer Meister ist alles andere als ein Pazifist! Barth wies mit einem Schreiben, das die Zeitschrift „Unterwegs“ am 1.11.1950 als Sonderdruck veröffentlichte, diesen Instrumentalisierungsversuch mit Hinweis auf den veränderten historischen Kontext zurück und stellte sich auf die Seite der Wiederbewaff-nungsgegner. Angesichts der Atomwaffen hat Barth in der Kriegführung keine Möglichkeit mehr gesehen, sondern nur noch die Zerstörung dessen, was geschützt werden soll. In der neuen Karl- Barth-Biographie von Christiane Tietz trägt deshalb ein Kapitel gegen Ende die Überschrift „Also doch Pazifist? Protest gegen Wiederbewaffnung und Atomrüstung“ (S.341)

    Wenn im Jahr 2019 der Hromádka-Brief wieder präsentiert wird, als habe all das nie stattgefunden, und Karl Barth als Kronzeuge des EKD-Bellizismus herhalten soll, muss man schon von Geschichtsklitterung sprechen.

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