BZgA-Studie: „Jugendsexualität 2015“

„Annahmen, wonach immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht“, betont Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Positiv ist auch zu sehen, dass eine feste Partnerschaft jungen Menschen beim ‘ersten Mal‘ wichtig ist.“ Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse der neuen BZgA-Studie “Jugendsexualität 2015“, die am 12. November 2015 in Berlin vorgestellt…

„Annahmen, wonach immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht“, betont Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Positiv ist auch zu sehen, dass eine feste Partnerschaft jungen Menschen beim ‘ersten Mal‘ wichtig ist.“

Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse der neuen BZgA-Studie “Jugendsexualität 2015“, die am 12. November 2015 in Berlin vorgestellt wurden.
Die repräsentative Befragung knüpft an die Vorläuferstudien der BZgA zur Jugendsexualität aus den Jahren 1980 bis 2010 an. Ein Novum der aktuellen Studie ist die Ausweitung der Befragungsgruppe auf junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren. Schwerpunktthemen der Befragung sind Aufklärung in Schule und Elternhaus, erste sexuelle Erfahrungen, Verhütungswissen und Verhütungsverhalten.

Schule

Der Institution Schule kommt eine wichtige Aufgabe zu: Im Schnitt geben 93 Prozent der Jugendlichen an, Themen der Sexualaufklärung im Unterricht besprochen zu haben. Auf die Frage nach der wichtigsten Bezugsperson im Rahmen ihrer Aufklärung gefragt, nennen Jungen Lehrer und Lehrerinnen an erster Stelle. Lehrer und Lehrerinnen sind gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund wichtige Bezugspersonen, weil ihnen vielfach die Eltern als Ansprechpartner fehlen.

Eltern

“Das Elternhaus spielt bei der Sexualaufklärung eine wichtige Rolle. Eltern sind für ihre Kinder wichtige Vertrauenspersonen und eine zentrale Beratungsinstanz in Verhütungsfragen,“ sagt Dr. Thaiss. Je nach Herkunft leisten Eltern unterschiedliche Aufklärungsarbeit: Aktuell sprachen 63 Prozent der Mädchen und 51 Prozent der Jungen deutscher Herkunft mit ihren Eltern über Verhütung, aber nur 41 Prozent der Mädchen und 36 Prozent der Jungen aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund.

Gründe für Zurückhaltung bei sexuellen Aktivitäten

Das Fehlen des oder der “Richtigen” ist unabhängig von Geschlecht und Herkunft der Hauptgrund für Zurückhaltung. Für Mädchen und junge Frauen aus Migrantenfamilien spielen daneben moralische Bedenken eine wichtige Rolle. Beispielsweise geben 28 Prozent das Motiv “vor der Ehe finde ich das nicht richtig“ als Grund für die sexuelle Zurückhaltung an. Bei Mädchen und junge Frauen deutscher Herkunft trifft das in vier Prozent zu.

Informationen zur Studie

Zum achten Mal wurden im Zeitraum Frühjahr bis Sommer 2014 im Auftrag der BZgA für die Studie 5.750 Interviews bundesweit geführt. 3.500 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie deren Eltern und 2.250 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren wurden zu ihrer Einstellung und ihrem Verhalten zu Fragen der Sexualität und Verhütung befragt. 1.750 davon mit Migrationshintergrund.

Das Hintergrundpapier „Jugendsexualität 2015“ steht zum Download unter www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/sexualaufklaerung-verhuetung/
Erste Ergebnisse der Studie sind mit Infografiken online verfügbar unter:
http://www.forschung.sexualaufklaerung.de/4923.html

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Artikel: 870

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