Blended-Learning-Experiment: Die Filme sind (noch) zum Anfassen – zusammen gearbeitet wird Online

Margit Metzger, Kerstin Steglich, Roland Kohm und Michael Beisel entwickeln Online-Seminare zum Einsatz von Filmen im RU Das war unsere Idee bei diesem Blended-Learning-Experiment: Noch sind Leitungskapazitäten und Lizenzrechte nicht so weit, dass Hersteller und Anbieter alle Filme auf Online-Portalen anbieten können, die man sich bequem zu Hause ansehen und schnell und legal herunterladen kann…

Margit Metzger, Kerstin Steglich, Roland Kohm und Michael Beisel entwickeln Online-Seminare zum Einsatz von Filmen im RU

Das war unsere Idee bei diesem Blended-Learning-Experiment:

Ausschreibung

Noch sind Leitungskapazitäten und Lizenzrechte nicht so weit, dass Hersteller und Anbieter alle Filme auf Online-Portalen anbieten können, die man sich bequem zu Hause ansehen und schnell und legal herunterladen kann (da tut sich derzeit ja einiges, dank www.medienzentralen.de). Nun sollte die RU-Lehrkraft den Film, den sie zu einem Thema brauchen könnte, ja erst mal kennen. Nicht alle wollen sich aber zeitraubende Anfahrten zur Medienstelle leisten – nur um dann festzustellen, dass die DVD, die von der Beschreibung passend schien, doch nicht für die eigene Klassensituation geeignet ist. Bei unserem Angebot wird die konzentrierte Sichtung von vielen Filmen auf DVD beim Präsenztreffen ermöglicht. Von dort nimmt sich jeder den Film, der zu seiner Klasse passt, mit an die eigene Schule. Und jetzt geht es online weiter: Erfahrungen bei der Unterrichtsvorbereitung mit einem Partner, der mit dem selben Film arbeiten will, Tipps von anderen Kursteilnehmenden, Unterrichtsentwürfe, screenshots, Arbeitsblätter werden im geschlossenen Kursraum bei rpi-virtuell online ausgetauscht – und das ganz ohne Probleme mit dem Urheberrecht. Das kollaborative Wiki-Prinzip (“wisdom of the crowd”) ermöglicht nun obendrein, Vorbereitungsergebnisse von Kollegen zu weiteren Filmen, für die eigene Unterrichtsvorbereitung zu nutzen. Am Schluß kommen alle Beteiligten noch einmal zusammen, um die Erfahrungen zu bündeln und neue Anregungen medialer Arbeit mitzunehmen.

Wir, das sind
für Medien-Fortbildungen von evangelischen Religionslehrkräften in Baden-Württemberg zuständigen Medienpädagogen Margit Metzger, Kerstin Steglich, Roland Kohm und Michael Beisel – ein Team aus dem Praktisch-Theologischen Zentrum der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, dem Evang. Medienhaus Stuttgart und dem Religionspädagogischen Institut der Evang. Landeskirche in Baden.
Wir, Das sind sozusagen aber auch die Anbieter von Bildungsmedien für den Religionsunterricht als unsere Partner: u.a. das Evang. Medienhaus Stuttgart, matthias-Film, FWU und das katholische Filmwerk. Diese Anbieter haben ihre Produkte für dieses Experiment zur Verfügung gestellt.

So haben wir es dann machen können:

Zusammenarbeit im Ev. Medienhaus

12 Kurzfilm-DVDs mit Schwerpunkt Sek I waren am Start, 16 Teilnehmende aus beiden Landeskirchen und aus allen Schularten incl. Konfirmandenunterricht. Unverzichtbar: unser externer technischer Supporter Klaus Wenzel aus Münster. Zwei Präsenztagungen Ende September und Anfang Dezember 2010, dazwischen die Onlinephase mit Praxiserprobung im Unterricht. Die Online-Phase hatten wir in ein-bis-zwei Wochentakte eingeteilt: Filmeinsatzkonzept erstellen, sich gegenseitig online beraten (lassen), Konzept optimieren, den Film im Unterricht einsetzen, Erfahrungen damit notieren, eigene Lernerfahrungen reflektieren.

Auswertung
Es wurde deutlich, dass die Teilnehmenden am meisten von der Vorstellung der Vielfalt der Kurzfilme profitierten, von der intensiven vorgeplanten Praxiserprobung im Unterricht und vom beständigen Kontakt mit der/dem jeweiligen Tandempartner/in. Schwierigkeiten hatten sie häufig mit der nur kurz eingeübten Technik der Online-Kommunikation auf der Plattform, sie fühlten sich mit der Erstellung ihrer Ergebnisse unter Zeitdruck. Sie konnten nicht davon überzeugt werden, ihre didaktischen Überlegungen und Erfahrungen beim Einsatz der Kurzfilme im Unterricht der größeren fachpädagogischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen – dazu ist vielleicht das wiki-Prinzip des „share your wisdom“ noch zu ungewohnt.

Daraus haben wir als Teamer mitgenommen:
– Online unterstützte Kommunikation ermöglicht eine Intensivierung der (gemeinsamen) Lernerfahrung.
– Unser Vorbereitungsaufwand für diese Fortbildung war zwar beträchtlich, allerdings können wir in Zukunft den Seminarraum (um persönliche Daten bereinigt) einfach recyceln.
– Ohne technischen Support wäre der Kurs nicht durchführbar gewesen.
– Wir werden angesichts der unterrichtlichen Belastung die Online-Phase entlasten und entsprechende Online-Aufgaben vermindern.
– Es sollte besser in die Zielsetzung des öffentlichen Teilens von Filmeinsatz-Erfahrungen eingeführt werden.

Die nächste Filme-Online-Fortbildung als Blended-Learning-Angebot für RU-Lehrkräfte in Baden-Württemberg ist schon fest eingeplant und dazwischen: „CU online …auf rpi-virtuell“.

wessel
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