Vorlesen fördert Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Je mehr einem Kind vorgelesen wird, desto besser entwickelt es sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Stiftung Lesen. Kinder, denen vorgelesen wird, entwickeln sich nicht nur in ihrem Leseverhalten, sondern auch in ihrer sozialen Kompetenz, ihrem Schulerfolg und ihrer aktiven Freizeitgestaltung anders, als Kinder, denen nicht vorgelesen wurde.
Dies zeige die Untersuchung “überraschend eindeutig”, erklärte Simone Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen. Für die Studie wurden 500 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren nach ihren Vorlese-Erfahrungen befragt.

Deutlich zeige sich der Unterschied in den schulischen Leistungen von Kindern aus Elternhäusern mit einfacher Bildung. In den Fächern Deutsch und Mathematik hätten Vorlese-Kinder bis zu 0,4 Notenpunkte bessere Ergebnisse als Kinder, denen nicht vorgelesen wurde. Zudem profitierten Jungen, die deutlich weniger lesen als Mädchen, besonders stark vom Vorlesen. So hätten Jungen, denen vorgelesen wurde, 20 Prozentpunkte mehr Spaß am Bücherlesen Spaß als Jungen, denen nicht vorgelesen wurde. Bei den Mädchen beträgt der Unterschied nur neun Prozentpunkte.

Auch scheint sich Vorlesen “positiv auf die ganzheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auszuwirken”, hieß es weiter. So ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die mindestens einmal in der Woche Sport treiben, höher (66 Prozent) als bei den Kindern und Jugendlichen, denen nicht vorgelesen wurde (55 Prozent). Damit sei das Klischee des sozial isolierten “Lese-Nerds” widerlegt, erklärte Jörg Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen.

Internet: www.stiftunglesen.de/vorlesestudie

epd lob jup
Quelle: www.contentpool.evangelisch.de…