Filmtipp: Das weisse Band – eine deutsche Kindergeschichte am 3.10. in ARD und bald im Unterricht?

“Ein Film soll wie eine Sprungschanze sein. Die muss man gut bauen. Aber springen muss der Zuschauer”, so der Regisseur Haneke über den vielfach prämierten Schwarzweißfilm “Das weiße Band”. rpi-virtuell stellt Hintergrundinformationen, Impulse und methodisches Material vor. Alle untenstehenden Materialhinweise gibt es noch einmal in einer Übersicht hier auf der Themenseite “Das weisse Band” in…

“Ein Film soll wie eine Sprungschanze sein. Die muss man gut bauen. Aber springen muss der Zuschauer”, so der Regisseur Haneke über den vielfach prämierten Schwarzweißfilm “Das weiße Band”. rpi-virtuell stellt Hintergrundinformationen, Impulse und methodisches Material vor.

Alle untenstehenden Materialhinweise gibt es noch einmal in einer Übersicht
hier auf der Themenseite “Das weisse Band” in der neuen Version von rpi-virtuell.

Inhalt des Films
Ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands. 1913/14. Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte des vom Dorflehrer geleiteten Schul- und Kirchenchors. Seine kindlichen und jugendlichen Sänger und deren Familien: Gutsherr, Pfarrer, Gutsverwalter, Hebamme, Arzt, Bauern – ein Querschnitt eben. Seltsame Unfälle passieren und nehmen nach und nach den Charakter ritueller Bestrafungen an. Wer steckt dahinter?

Die Themen
Die Perspektiven, sich den Film zu erschließen sind durchaus vielseitig. Es geht um das Dorfleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Protestantismus und Arbeit, Geschlechterrollen und Erziehung, Rebellin und Aufbegehren. Hier eine Auswahl der Möglichkeiten aus der Perspektive der Filmkritik:

  • “Die Kinder des Dorfs und deren Erziehung zu “Sitte und Anstand” stehen im Mittelpunkt. Haneke macht quälend deutlich, wohin eine solche Erziehung führt, wenn sie nicht von Liebe getragen ist und auch nicht auf Herzensbildung aus ist – sie führt zu Böswilligkeit, Neid, Stumpfsinn und Apathie. Sie bereitet den Faschismus vor.” Kritikerin Anke Westphal
  • „Das eigentliche Thema ist, jedenfalls war das meine Absicht, zu zeigen, wie Menschen, die unter Druck stehen, empfänglich werden für Ideologie, das heißt wie sie sich sogar selber eine Ideologie schaffen; wie sie eine Idee verabsolutieren und dann mit Hilfe dieser verabsolutierten Idee diejenigen, die ihnen die Idee gepredigt haben, aber anders leben als die Idee fordert, bestrafen.“ Regisseur Michael Haneke
  • “Es ist eine Geschichte über Kinder aus Deutschland im Jahr 1914. Jene Kinder, die 20 Jahre später erwachsen sind und Hitler ins Amt bringen werden; die das weiße Band an ihrem Arm gegen ein schwarzes austauschen werden. Die Kinder, die nicht mehr hinter dem Rücken der Erwachsenen die Schwachen missbrauchen, sondern es als Teil offizieller Politik deklarieren.” Filmkritiker Yair Raveh
  • “Vor allem aber erzählt der Katholik Haneke, der einen Teil seiner Kindheit in Schweden verbrachte, von Protestantismus und den Abgründen eines protestantischen Pfarrhauses – im Stil der ruhigen, präzisen Schwarzweiß-Bilder erinnert das oft an die Schuld und Sühnedramen Ingmar Bergmans.” Filmkritiker Rüdiger Suchsland

Hintergrundinformationen:

Methodisches:

Einzelmaterialien

Das weisse Band – Eine deutsche Kindergeschichte
Deutschland 2009, 144 Minuten, FSK 12

  • Montag 03.10.11, 20:15-22:30, ARD
  • Dienstag, 04.10.11, 02:35 – 04:50, ARD

Alle obenstehenden Materialhinweise gibt es noch einmal in einer Übersicht
hier auf der Themenseite “Das weisse Band” in der neuen Version von rpi-virtuell.

Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
Jörg (rpi-News-Autor) Lohrer
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Ein Kommentar

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