Jugendkreuzweg 2011 erfordert Perspektivwechsel

Sie sind schrill, sie sind außergewöhnlich und sie fordern heraus – die 24 großformatigen Bilder, die der Adelschlager Theologe und Künstler Stefan Weyergraf, gen. Streit, zum Leidensweg Jesu gestaltet hat. Neun von ihnen illustrieren nun 2011 die Stationen, den Prolog und den Epilog des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend. Die Bilder sind ungewöhnlich und einzigartig in…

Sie sind schrill, sie sind außergewöhnlich und sie fordern heraus – die 24 großformatigen Bilder, die der Adelschlager Theologe und Künstler Stefan Weyergraf, gen. Streit, zum Leidensweg Jesu gestaltet hat. Neun von ihnen illustrieren nun 2011 die Stationen, den Prolog und den Epilog des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend.

Die Bilder sind ungewöhnlich und einzigartig in der abendländischen Kunstgeschichte, denn der Betrachter nimmt gänzlich Jesu Sicht auf das Geschehen ein. Er verfolgt Szene um Szene fix durch die Augen Jesu, und das so konsequent, dass sich auch das Bildmotiv mit seinem Blick verändert. neigt, kippt. Die gewohnte Sicht ist verschoben, verdreht, die Perspektive völlig umgekehrt. Somit sieht der Betrachter Jesus nicht, weil er seinen Standpunkt einnimmt. Das irritiert, fordert dazu heraus, sich „umzusehen“, „umzudenken“, seinen Kopf „zu drehen“ und sich neu in das Bildmotiv hineinzusehen. Dieser Perspektivwechsel holt ihn aus der Rolle des distanzierten Beobachters heraus und mitten hinein in die dargestellte Szenerie. Das provoziert die eigene Standortbestimmung: auf wessen Seite stehe ich tatsächlich?

„Meine Bilder werden auf diese Art zu einer Art Aktionsbilder. Ich muss mich dem stellen“, erläutert der Künstler.

Neun von ihnen illustrieren nun 2011 die Stationen, den Prolog und den Epilog des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend, und sie setzen damit Akzente, die den Zielen der „Kreuzwegmacher“ nahe kommen; denn seit 53 Jahren animiert der JKW dazu, das eigene Leben im Licht des Glaubens zu betrachten und Standorte zu Gott, zum Glauben, zur eigenen Lebensweise zu hinterfragen und neu zu bestimmen.

Dazu trägt die Redaktion über die gängigen Medien hinaus eine Fülle von Materialien zusammen, die Vertiefung und Projekte, andere Nutzung und kreative Gestaltung ermöglichen. Eine Übersicht über diese, über die diversen Materialien, die zum Kreuzweg zur Verfügung gestellt werden, eine Fülle von interessanten Informationen, weitere O-Töne von Jugendlichen, Filmtipps, Schmökerlisten, Anregungen und Ideen zur Gestaltung vor Ort und zur Arbeit mit den Stationen in Gruppenstunden, Projektwochen oder Unterricht, und eine Übersicht, wo der JKW gebetet wird… all das bietet die Homepage: www.jugendkreuzweg-online.de.

Die Geschichte des Jugendkreuzweges beginnt 1958 auf dem Berliner Katholikentag. Seit 1972 wird er ökumenisch gebetet. Die Verantwortung liegt in den Händen der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, afj. Gemeinsam mit dem Bund der katholischen Jugend Deutschlands, BDKJ, und der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend, aej, wird alljährlich ein neuer Kreuzweg erarbeitet und den deutschen katholischen Pfarreien, evangelischen Gemeinden, Schulen und anderen interessierten Einrichtungen vorgelegt.

skoerber
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