Buch und Internet wichtigste Medien zur Gewinnung religiöser Informationen

Für hochreligiöse Menschen in Deutschland ist das Buch nach wie vor das wichtigste Medium zur Gewinnung religiöser Informationen. An zweiter Stelle steht das Internet, gefolgt vom lokalen kirchlichen Gemeindebrief. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame qualitative Untersuchung der Medienarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Bertelsmann Stiftung für 14- bis 25-Jährige. Hierfür war…

Für hochreligiöse Menschen in Deutschland ist das Buch nach wie vor das wichtigste Medium zur Gewinnung religiöser Informationen. An zweiter Stelle steht das Internet, gefolgt vom lokalen kirchlichen Gemeindebrief. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame qualitative Untersuchung der Medienarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Bertelsmann Stiftung für 14- bis 25-Jährige.

Hierfür war von März bis Dezember 2010 das Befragungstool „Religionsmonitor“ der Bertelsmann Stiftung um entsprechende Fragen erweitert worden. Diese konzentrierten sich darauf zu erfahren, wie stark Jugendliche Medien wie Internet, Fernsehen oder Zeitungen und Bücher nutzen, um sich über Religiosität und Spiritualität zu informieren. Ebenso wollte man von jungen Menschen u. a. wissen, wie oft sie beispielsweise in der Bibel lesen und Literatur zu religiösen und ethischen Themen studieren.

Auch für die Gruppe der Religiösen sind Bücher das wichtigste Medium, um sich über religiöse Themen zu informieren. Im Unterschied zu den Hochreligiösen wird dieses Medium jedoch seltener genutzt. Ein weiterer Unterschied zur Gruppe der Hochreligiösen besteht darin, dass die intensive Nutzung des Buches erst bei den über 20-Jährigen ausgeprägt ist. Davor werden Fernsehen (14- bis 17-Jährige) und Internet (18- bis 21-Jährige) bevorzugt. Bei diesen beiden Altersgruppen steht das Buch erst an dritter Stelle.

Die Bibel ist in der Gruppe der Hochreligiösen das am meisten genutzte Buch. An zweiter Stelle stehen Nachschlagewerke zu religiösen Themen, gefolgt von wissenschaftlicher Literatur und Veröffentlichungen zu ethischen Fragen. Bei der jüngsten Altersgruppe der Hochreligiösen (14- bis 17-Jährige) stehen Romane über religiöse Themen an zweiter Stelle, ebenso bei den 18- bis 21-Jährigen. Bei religiösen Menschen ist das Leserprofil weniger stark fokussiert und insgesamt weniger ausgeprägt als bei den Hochreligiösen.

Oberkirchenrat Udo Hahn, Leiter des Referates „Medien und Publizistik“ im Kirchenamt der EKD, bewertet die Ergebnisse als „wichtigen Hinweis“ für die Aktivitäten des Evangelischen Medienverbandes in Deutschland und der Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger, die mit dieser Umfrage unterstützt würden. „Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen, Themen des Glaubens nachvollziehbar aufzubereiten und attraktiv gestaltet anzubieten – und zwar in Buchform wie auch im Internet.“ Die nicht repräsentative Untersuchung sei ein Indiz dafür, dass die Kirche ihr Engagement im Internet weiter ausbauen müsse, ohne ihr Angebot im Printbereich zu reduzieren. Hahn zeigte sich erfreut, dass Gemeindebriefe als zentrale Informationsquelle über Glaube und Kirche angesehen würden. Die Anstrengungen in den Kirchengemeinden, qualitativ hochwertige Publikationen anzubieten, würden durch das Leseinteresse belohnt.

Der Religionsmonitor untersucht weltweit Fragen von Religiosität und Glaube. Er wurde von Religionswissenschaftlern, Soziologen, Psychologen und Theologen entwickelt und 2007 zum ersten Mal angewendet. 2008 wurden in einer gesonderten Untersuchung 7.000 Onlinefragebögen, von jungen Menschen im Alter von 17 bis 21 Jahren ausgewertet. Die vorliegende Untersuchung wurde von PD Dr. phil. lic. theol. Stefan Huber durchgeführt.

Quelle: www.ekd.de/presse/pm68_2011_re

skoerber
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