Bundeselternrat fordert gemeinsames Lernen mit behinderten Schülern

Der Bundeselternrat dringt auf einen umfassenden Umbau des Schulsystems, um behinderten und nichtbehinderten Kindern ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Inklusion bedeute, dass jedes Kind eine reguläre Schule besuchen könne, unterstrich der Vorsitzende des Gremiums, Hans-Peter Vogeler. Die seit zwei Jahren geltende UN-Behindertenrechtskonvention fordere unter dem Stichwort “Inklusion” genau das, sagte Vogeler, in einem epd-Gespräch: “Wenn…

Der Bundeselternrat dringt auf einen umfassenden Umbau des Schulsystems, um behinderten und nichtbehinderten Kindern ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Inklusion bedeute, dass jedes Kind eine reguläre Schule besuchen könne, unterstrich der Vorsitzende des Gremiums, Hans-Peter Vogeler. Die seit zwei Jahren geltende UN-Behindertenrechtskonvention fordere unter dem Stichwort “Inklusion” genau das, sagte Vogeler, in einem epd-Gespräch: “Wenn wir die Konvention ernst nehmen, und dazu sind wir völkerrechtlich verpflichtet, heißt das gemeinsames Lernen für alle.” Es müsse sich dort gemäß seinen Möglichkeiten entwickeln können – egal ob es behindert, sozial oder sprachlich benachteiligt sei. Die Differenzierung nach Fähigkeiten erfolge nicht bei der Auswahl der Schule, sondern innerhalb einer Klasse.

Er habe in einer Schule in Berlin erlebt, dass sogar Kinder mit schwersten Behinderungen gemeinsam mit nichtbehinderten in einer Klasse unterrichtet werden können, berichtete der Hamburger Elternvertreter. Förderschulen würden damit überflüssig. Die dort tätigen Fachkräfte – Sonderpädagogen, Erzieher, Psychologen, Therapeuten und Sozialpädagogen – würden dann an Regelschulen eingesetzt. Anstatt diese Herausforderung anzunehmen und das Schulsystem entsprechend zu ändern, versuchten einige Bundesländer, das bestehende System als ein inklusives auszugeben, kritisierte Vogeler. Andere Länder wollten von vornherein bestimmte Behindertengruppen ausschließen. Nur wenige Länder wie Bremen, Hamburg oder Rheinland-Pfalz hätten immerhin erste Schritte in die richtige Richtung getan. Der Bundeselternrat erwarte von allen Ländern in dieser Frage Verbindlichkeit und eindeutige Zeitpläne. Er gebe aber die Hoffnung nicht auf, “dass die Verantwortlichen sich konstruktiv auf den Weg machen, damit nicht erst die betroffenen Eltern den mühsamen Weg der Klage einschlagen müssen”, sagte Vogeler. epd ms jup
Quelle: www.contentpool.evangelisch.de

skoerber
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